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Im Westen von Namibia Mai 2013 Noch einmal Namibia? Schon wieder??? Aber klar doch! Immer wieder Namibia!!!! Dieses Land ist so dermaßen groß - und der Unimog so dermaßen langsam! - dass ich hier ohne Probleme 12 Monat am Stück verbringen könnte, ohne mich zu langweilen. Und dieses Mal hatten wir uns vorgenommen, einige der entlegen Plätze im Namib Naukluft Park aufzusuchen - dort, wo nur alle paar Tage mal ein Auto vorbei kommt und wo man eine längere und holprige Anreise in Kauf nehmen muß. Aber vorher musste der Unimog fit gemacht werden, Geld gewechselt, eingekauft - und vor allem! - der Einkauf verstaut werden….. Böse Buben Bisher waren wir immer unglaublich vorsichtig in Bezug auf unsere Wertsachen. Nichts offen im Auto liegen lassen; Pässe und Bargeld in den Tiefen des Unimogs verstecken; Kameras in einem schweren Alukoffer an der Unimogtür anketten - und das Auto nicht alleine lassen. Uns ist nie etwas geklaut worden - und eigentlich sind wir immer wieder von der Ehrlichkeit der Menschen im südlichen Afrika positiv überrascht worden. Dieses Mal wäre es fast schief gegangen: Wir wechseln kein Bargeld in den Banken, weil dies ziemlich teuer ist und ewig lang dauert. In Süd-Afrika haben wir uns per Kreditkarte am Geldautomat mit dem nötigen Bargeld eingedeckt. In Windhoek war dies leider nicht so einfach, weil die Banken den täglich Betrag pro Bank, den man abheben darf, stark begrenzt haben. Mit nur umgerechnet 80 Euro pro Tag kommt man auch in Namibia als Touri nicht weit…. Glücklicherweise gilt diese Begrenzung nicht pro Karte, sondern pro Karte und Bank. Also mußten wir mit den gesammelten Karten die Geldautomaten mehrerer Banken abgeklappern - und das geht am Besten in der Innenstadt von Windhoek. Da ich dort eh noch Bilder machen wollte, haben wir den Wagen im Parkhaus abgestellt und sind los gelaufen. Wir waren schon wieder auf dem Weg zurück zum Auto als uns eine Dame angesprochen hat. "Habt Ihr gemerkt, daß Euch zwei Männer folgen?" "!!!????!!" "Seit Ihr an dem Geldautomaten gewesen seid, gehen die beiden hinter Euch her!" Sie hat uns noch eine Beschreibung gegeben und ist dann so schnell verschwunden, daß wir ihr gar nicht richtig danken konnten. Und tatsächlich: Da waren die beiden! Wenn wir irgendwo stehen geblieben sind, haben sie sich auf einer Mauer in der Nähe niedergelassen - und wenn wir weiter gegangen sind, sind sie uns im Abstand von 10 Metern gefolgt. Vermutlich wollten Sie uns bis zum Parkhaus "begleiten" um dann möglichst unbeobachtet zuzuschlagen. Klasse!!! Und nu? Die erste Maßnahme, die uns eingefallen ist: Rumdrehen! GöGa hat die beiden böse fixiert und ich habe sie ganz offen fotografiert. Im ersten Moment haben die beiden gar nicht reagiert, dann haben sie versucht zur Seite auszuweichen - sind dann aber mit zugehaltenem Gesicht an uns vorbei gegangen. Jetzt haben wir sie in 20 Meter Entfernung verfolgt, bis sie sich auffällig unauffällig in eine Seitenstraße verkrümelt haben. So -und nu? War`s das jetzt? Was ist, wenn die beiden Typen einfach nur an zwei andere übergeben haben? GöGa hat beschlossen, daß es sicherer ist, einen Polizisten anzusprechen. Davon stehen viele in der Fußgängerzone rum…. vermutlich nicht aus Zufall. Der hat sich die beiden angesehen, hat Zivilfandern Bescheid gegeben und uns zu unserem Auto gebracht. Wahrscheinlich wird sie es nicht lesen. Aber trotzdem nochmals vielen Dank an die Dame, die uns auf die beiden aufmerksam gemacht hat. Wahrscheinlich war das für sie selber nicht ungefährlich….. Uns hat sie selbstlos nicht nur den Verlust unseres Bargeldes erspart. Diese Episode hätte auch für einen oder uns beide im Krankenhaus enden können…. Werkstatt-Besuch Unser Dicker musste mal wieder zum "Doc". Grundsätzlich kann eine Inspektion vor einer Tour nie schaden - in diesem Fall mussten wir aber vor dem Start dem Ursprung des Öls auf die Schliche kommen, die der Dicke beim Fahren mit dem 4x4 dem Fahrer auf die Füße spuckt. Und: Wir haben endlich noch zwei passende Reifen aufgetrieben, so daß wir jetzt alle alten Patschen ersetzten konnten. Wie geplant - oh Wunder! - konnte alles in 1,5 Tagen Werkstatt erledigt werden. Das Öl stammte von dem defekten Allradschalter - dachten wir zumindest. Der Schalter war undicht und hat Pressluft abgerückt - und diese Pressluft hat Getriebeöl an dem Kabel hoch in den Motorraum geblasen. Eine nervöse halbe Stunde haben wir verbracht als das Ersatzteillager nach einem passenden A l l r a d s c h a l t e r durchsucht wurde. Das Ding ist eines der Ersatzteile, die wir nicht mit uns mitschleppen. Seltsamerweise gehen immer nur die "abwesenden" Teile kaputt… Aber: Ein passender Schalter war im Lager und wurde sofort eingebaut, so daß wir die Tour planmäßig starten konnten. Leider, leider,….. bei den ersten Metern in einem sandigen Flussbett fing die Öltropferei wieder an. Allerdings kam dieses Mal etwas weniger. Scheinbar hat diese Schweinerei mehrere Ursachen - und die müssen jetzt eine nach der anderen gefunden werden. Die nächste Theorie existiert auch schon: Ein defekter Simmering an der Zuleitung zur Tachowelle. Uns ist eingefallen, dass der - jetzt wieder geheilte und gut funktionierende Tacho - vor kurzem gesponnen hat….. Diese Theorie wird vor der nächsten Tour getestet. Die unendliche Geschichte geht weiter…. rollendes Zuhause Wenn der Mog in der Werkstatt steht, können wir nicht in ihm wohnen - und brauchen eine andere Unterkunft. Wir haben auch etwas Nettes gefunden - aber irgendwie haben wir beide trotz heftiger Müdigkeit nach dem Flug nicht gut geschlafen. Das hat sich erst gegeben, nachdem wir unseren Dicken wieder holen durften. Komisch - das Bett ist hart und kleiner als ich es gewöhnt bin…. Aber irgendwie schlafen wir im Mog genauso gut wie in dem eigenen, "richtigen" Bett zuhause. So schön die Lodges und B&B's auch sein mögen - wir wählen lieber einen Campingplatz und übernachten im Bauch unseres Dicken. Straßen & Zäune So gut wie alle Straßen in Namibia sind durch einen Maschendrahtzaun von den angrenzenden Farmen getrennt. Zwischen Straße und Zaun liegt ein Streifen Niemandsland, der allerdings nur ein paar Meter breit ist. Immer dann, wenn wir Wildtieren begegnen, die auf diesem Streifen grasen, dann geht mein Puls hoch. Im besten Fall sind die Tier an Autos gewöhnt, schauen vielleicht mal hoch - aber grasen einfach weiter. Oft ist dies aber nicht der Fall. Dann flüchten die Tiere - und stellen dabei fest, daß sie dem Auto nicht ausweichen können, weil die Zäune den Weg zu den Seiten versperren. Die Tiere laufen vor den Autos her, bis diese sie überholen oder die Tiere eine scharfe Kehrtwendung machen und in die entgegen gesetzte Richtung flüchten. Bei einem langsamen Wagen wie dem Unimog kann diese "Verfolgung" auch schon einmal länger dauern, weil wir ungefähr die selbe Geschwindigkeit wie die flüchtenden Antilopen haben. Dabei habe ich jedes Mal höllische Angst. Zum einen: Wir wollen Tiere beobachten und sie nicht bis zur Erschöpfung scheuchen. Langsamer fahren hilft leider nicht, da die Tiere dann nur langsamer aber noch länger vor uns her laufen…… Umso länger diese Situation dauert, desto erschöpfter werden die Antilopen - und umso größer ist die Gefahr, daß die Tiere in kopflose Panik verfallen. Dieses Mal haben wir mit einem Springbock genau diesen schlimmsten Fall erlebt. Er lief minutenlang im Zickzack auf der Straße vor uns her - bis er dann noch einmal alle Reserven mobilisiert hat, zur Seite abbog und mit Karacho gegen den Maschendrahtzaun lief. Der hatte zwar kleine Stöckchen, die in die Maschen Steckten, damit das Drahtgeflecht besser zu sehen ist - aber in seiner Panik hat der Springbock das wohl übersehen. Er ist rückwärts umgefallen, hat sich kräftig geschüttelt und ist deutlich langsamer weiter gelaufen. Glück gehabt - da ist nichts passiert…… Dachten wir, bis ein zweiter Springbock direkt vor den Füssen des anderen hochsprang, auch in Richtung Zaun flüchtete und dann im Zaun hängen blieb. Oh GottOhGottOhGott!!! AAAAAaaanhalten!!!!!! Das Kerlchen mußte ich aus dem Zaun rausholen - oder zumindest sicherstellen, daß er sich befreien konnte. Wenn nicht, dann würde er in der Nacht bei lebendigem Leibe gefressen oder in den nächsten Tagen an dem Zaun verdursten! Ich mußte ein Stück zurück laufen und war zuerst erleichtert: Bis auf eine alte Pappe war an dem Zaun nichts zu erkennen. Springbock war weg. Nichts passiert. …. Pappe?.... Ist das wirklich eine Pappe????!???? SCHEISSE! Das ist der Springbock!!!!! Durch den Maschendrahtzaun war in halber Höhe ein quer laufender Draht gefädelt worden, um den Zaun mehr Stabilität zu geben. Und genau an so einer Masche, die durch diesen Draht verkleinert wurde, hat der Springbock mit seinem Sprunggelenk den Zaun mit Wucht getroffen. Das Bein war am Sprunggelenk gebeugt, das Gelenk ist durch die Masche geschlüpft und war zu dick, als daß die Antilope es zurück durch den Zaun hätte ziehen können. Und das Schlimmste: Scheinbar hing das Kerlchen dort schon länger: Die höchste Stelle des Springbock war das Gelenk im Zaun. Der Rest des Körperchens hing schlaff nach unten. GöGa sagte noch, daß ich aufpassen soll, daß er mich nicht beißt - aber er hat sich - auch als ich direkt neben ihm stand - überhaupt nicht bewegt. Ich habe die Hand an seinen Hals legt und das Köpfchen hochgehoben, weil ich wissen wollte, ob er überhaupt noch lebt - worauf hin er mich mit einem "bitte töte mich schnell"-Blick angesehen und den Kopf langsam wieder gesenkt hat. Das Gelenk war so festgeklemmt, daß ich ihn alleine nicht befreien konnte. GöGa mußte den Zaun aufbiegen, während ich den Bock gehalten und das Beinchen langsam aus dem Zaun gezogen habe. Als der Kleine merkte, daß der Druck auf sein Gelenk nachlässt, hat er das erste Mal geblökt. Und als das Beinchen frei war, hat er gestrampelt, damit ich ihn loslasse. Die Sache hat ein gutes Ende gehabt: Als er losgesprungen ist, ist er völlig klar gelaufen und hat sich benommen, als wäre nichts passiert. Das Beinchen scheint nicht verletzt worden zu sein - und der Springbock hatte noch genügend Kraft um schnellstens zu verschwinden….. Etosha und seine Besucher Bei der letzten Tour hat die Zeit für einen Besuch in Etosha nicht gereicht - aber dieses Mal musste es einfach sein! Etosha ist immer ein Highlight der Namibia-Tour. Da wir in den letzten 5 Jahren nicht einmal dort waren, habe ich regelrecht auf diese Tage hin gefiebert. Zuerst einmal wurden wir positiv überrascht: Das letzte Mal waren die Campingplätze völlig überbucht und die Kosten für ein Zimmer in den Camps gerade drastisch erhöht worden. Eigentlich hatten wir damit gerechnet, dass sich an dieser Situation nicht viel geändert hat. Da wir den Verlauf dieser Tour nicht wirklich gut planen konnten, hatten wir bis kurz vorher keine Ahnung, wann und für wie lange wir in Etosha sein werden - und damit war eine Vorbuchung der Campingplätze nicht möglich. Eigentlich hatten wir uns schon innerlich auf Kosten von 120€ pro Person pro Nacht eingestellt…. Aber: die Campingplätze waren zwar nicht gerade leer - aber auch nicht völlig überfüllt. Wir haben in jedem der drei Camps ohne Problem einen Stellplatz bekommen. Gut - die Preise für das Camping innerhalb von Etosha sind in den letzten Jahren mehr als verdoppelt worden. Scheinbar ist damit die Schmerzgrenze vieler Camper erreicht und überschritten. Gut für uns - weil wir so die befürchteten 120 € p.p.p.n. nicht annähernd erreicht haben. Der Besuch selber war in Hinblick auf die Tiersichtungen wieder ein Traum. Man muß in Etosha eigentlich schon sehr viel falsch gemacht haben, wenn man keine Tiere sieht. Eher albtraumhaft waren die Begegnungen mit anderen Besuchern. Mittlerweile scheint es üblich zu sein, mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit von einem Wasserloch zum nächsten zu rasen. Wenn ein Wagen am Straßenrand steht, wird mit unverminderter Geschwindigkeit daran vorbei gefahren. Wenn dabei die beobachteten Tiere verscheucht und die Insassen des überholten Wagens dank offener Fenster gut eingestäubt werden - egal, es betrifft den Raser ja nicht selber. Selbst das Überfahren von Tieren, die gerade vor dem stehenden Wagen die Straße überqueren, wird in Kauf genommen. Das Gleiche wiederholt sich bei der Ankunft an den Wasserlöchern: Hier wird ohne Rücksicht auf andere versucht, den vordersten Platz zu ergattern. Wurscht, wenn dabei drei anderen Wagen die Sicht vollkommen versperrt wird. Egal, daß die Tiere bei den aufheulenden Motoren sich lieber so schnell wie möglich von dem Wasserloch entfernen. Das Ganze hat Ähnlichkeit mit einem ostfriesischem Bus: 2 Meter lang und 20 Meter breit - weil jeder in der ersten Reihe sitzen möchte. Und das schlimmste ist: 90% der Besucher, die sich selber für VIP-Visitors halten und alle anderen nur als störend ansehen, sind Deutsche. Ich habe mich mehr als nur einmal in Grund und Boden für meine Landsleute fremd geschämt. Verlustliste Auch diese Tour ging nicht ohne Schäden ab - und dieses Mal waren einige recht heftige dabei! Hier ist die gesamte Liste sortiert nach der Heftigkeit des Schadens. Ganz am Ende findet Ihr die Verluste, über die wir uns am meisten geärgert haben. Einschlag Verblüfft haben wir festgestellt, dass man sich selber einen Stein auf die Windschutzscheibe schießen kann. Es war weit und breit kein anderes Fahrzeug auf der Pad zu sehen, als ein Stein auf die Motorhaube sprang und von dort auf der Windschutzscheibe landete. Er muss von unseren eigenen Reifen gekommen sein…. Aber wenn man dieses mal absichtlich versucht, dann wird es garantiert nicht funktionieren. Der Schaden ist nicht allzu schlimm. Ein ganz kleiner Punkt ist auf der Windschutzscheibe zu sehen - und er hat einen größeren Abstand vom Rand der Scheibe. Vermutlich wird er nicht reißen - und ganz sicher kann er repariert werden. Alterserscheinungen Ich war so stolz auf den neuen, farblich zur Lackierung des Unimogs passendem Bezug - und jetzt zerlegen sich die Stühle. Eigentlich gab es gar keinen Grund - aber als ich einen der Stühle aufgebaut habe, sprang eine Feder aus dem Armteil und ein schwarzes Stück Plastik fiel auf den Boden. Leider blieben weder Feder noch Plastik auf dem Boden liegen - der Boden bestand aus Brettern mit kleinen Zwischenräumen - und in 2 Meter Tiefe darunter war dichtes Gestrüpp…. Keine Chance, die flüchtenden Stuhlteile wieder einzuholen. Damit kann die Armlehne des einen Stuhls nicht mehr befestigt werden. Aber scheinbar ist die Lebensdauer der Stühle nach 10 Jahren erreicht - der andere Stuhl hat eine Niete rausgedrückt, was dafür sorgt, dass er nur unter Anwendung massivster Gewalt auf- und dann wieder zugeklappt werden kann. Es nützt wohl nichts, es müssen neue Stühle bei…. Bissschäden Ich war mit den Stühlen alleine eh nicht so glücklich. So richtig entspannen kann ich mich erst, wenn ich mich so richtig lang machen kann. Eine Liege, die sich so zusammenklappen lässt, dass sie gut im Mog verstaut werden kann, haben wir noch nicht gefunden. Die Alternative ist eine Hängematte - und in Swakopmund haben wir endlich eine gefunden. Bestehend aus 100% Kunststoffgarn, konnte sie bequem in einer halben Plastiktüte untergebracht werden. Und: Sie war richtig bequem! Ich durfte sie zwei Mal ausprobieren. Dem aufmerksamen Leser ist jetzt vermutlich schon die Vergangenheitsform aufgefallen: Die Hängematte gehört nicht mehr zu der Mog-Ausstattung, sondern wohnt jetzt in einer Mülltonne auf dem Campingplatz in Okaukuejo. Wir haben eine Campingkiste, in der alles liegt, was nicht nach Lebensmittel riecht und täglich auf dem Campingplatz gebraucht wird: Gasflasche, dazugehöriger Kocher, Moskitokerzen, Feuerzeug, ect….. Weil sie so schön klein zusammen gepackt werden konnte, lag auch die Hängematte in dieser Kiste. Wenn wir einen Campingplatz anfahren, dann wird diese Kiste, die in dem Eingang zur Wohnkabine steht, raus gehoben - und bleibt draußen, bis wir wieder abfahren. Bisher hatten wir keine Probleme damit, die Kiste auch über Nacht vor dem Mog stehen zu lassen - es ist ja nichts Fressbares drin. Dachten wir zumindest. Bisher waren auch nur Affen, Warzenschweine, diverse Vögel und Erdhörnchen an unserem Camping-Equipment interessiert. In Okaukuejo hatten wir es erstmals mit Schakalen zu tun. Die haben die Kiste komplett ausgeräumt, sich die Hängematte gegriffen und sie gründlich zerbissen - so ungefähr, wie das ein unerzogener, junger Hund mit den Schuhen seines Herrchens machen würde….. Bruchlandung Wir haben es ja schon mehrfach festgestellt: Manche "Bumps" und "Dips" sehen ganz harmlos aus - aber wenn man nicht abbremst, dann schlägt der Unimog dahinter auf, als wäre er 2 Meter tief gefallen. Und auch dieses Mal haben wir so ein fieses Ding übersehen. Gemeinerweise war dies ein Hubbel, der auf einer Teerstrasse eingebaut wurde, damit ein Bahnübergang nicht einfach mit hoher Geschwindigkeit überfahren wird….. Ich muß sagen, dass der Hubbel seine Wirkung nicht verfehlt hat. Zuerst dachten wir, dass die Auswirkung nur unserem verlängerten Rücken betroffen haben - aber als GöGa die Chemietoilette ausleeren wollte, wurden wir eines Besseren belehrt: Die Toilette hatte sich aus ihrer Verankerung gelöst, die Silikonfuge rund um die Toilette war gerissen und das Klo mitsamt Inhalt rutschte nun in der Dusche rum. Zum Glück sind wir nur Teerstrasse gefahren, so dass der schwere Tank nicht unser gesamtes Badzimmer beschädigt hat! Die Silikonfuge konnten wir auf die schnelle nicht erneuern - aber die Aufhängung war nicht beschädigt. Wir konnten die Toilette einfach wieder einhängen und sie ist an Ort und Stelle geblieben. Bedingt durch die fehlende Silikonfuge wurde durch die Wartungsöffnung bei der Fahrt ein wenig Staub ins Innere gezogen - aber dieses Problem lässt sich mit einem Wischlappen recht einfach lösen. Kamera-Weitwurf Irgendwann musst es ja passieren…. Nachdem ich vor einigen Jahren versucht habe GöGas Video-Kamera das Tauchen beizubringen, habe ich bei dem elektronischen Spielzeug, daß wir mit uns rumschleppen, eigentlich keinen Schaden mehr angerichtet. Zumindest bis zu dieser Tour: Ich musste unbedingt, ganz schnell und sofort aus dem Mog raus, um ein Foto zu schießen. Wieso ich es so eilig hatte, kann ich im Nachhinein nicht mehr nachvollziehen - es ging um ein Landschaftsfoto mit Baum…. und Bäume flüchten in der Regel eigentlich nicht. Egal - ich habe die Tür aufgerissen, die Kamera mit einer Hand geschnappt und wollte raus springen - und habe dabei mit der Kamera den Türrahmen getroffen. Dabei wurde mir die Kamera aus der Hand geschlagen. Kamera und ich waren schon in der Bewegung aus der Tür raus - und in diese Richtung ist sie nur leicht abgelenkt auch weiter geflogen…. ungefähr 2 Meter weit und 1 Meter tief. Gelandet ist sie mit der Kante des Objektivs auf einem Stein. Ergebnis: Der aufgeschraubte UV-Filter ist gesplittert und das Gewinde von Kamera und Filter wurden dabei dermaßen beschädigt, dass sich der defekte Filter nicht mehr von dem Objektiv abschrauben ließ. Diese Operation konnte erst in Deutschland durch geführt werden. Damit war das von mir am meisten genutzte Objektiv zumindest für den Rest der Tour nicht mehr zu gebrauchen. Und natürlich hatte ich keinen gleichwertigen Ersatz dabei. Ein ziemlich herber Schlag für jeden Fotografen - und so auch für mich. Ob das Objektiv selbst einen Schaden abbekommen hat, weiß ich bis jetzt noch nicht. Die Moral der Geschichte: Teuren Elektronikkram zuerst auf den Sitz legen, dann aussteigen - und den Kram erst wenn man mit beiden Beinen sicher auf dem Boden steht, aus dem Mog raus nehmen! Einsamkeit Es ist ja irgendwie schon ein bisschen peinlich: Bisher waren wir eine einzige Nacht mit dem Mog wirklich in der Wildnis. Grund dafür ist relativ einfach: Wenn man von den Touri-Wegen abweicht, dann werden auch die Pads deutlich schlechter - und man braucht selbst für kurze Strecken mehrere Stunden. Und da der Unimog bei den letzten Namibia-Besuchen erst in Südafrika abgeholt und danach wieder dorthin gebracht werden musste, war Zeit so ziemlich das Letzte, was wir hatten. Wie mir mein Pass nach dem Urlaub verraten hat, waren wir bei der 4-wöchigen Tour exakt 14 Tage in Namiba. Der Rest ging für den Transfer des Unimogs drauf….. Da der Dicke aber jetzt in Namibia wohnt, sind auch abgelegene Destinationen zumindest theoretisch möglich. Ich wollte gleich aus dem Stand 2 Meter springen und mit dem Mog zum Sandwich Harbour fahren: Über die Dünen bei Walvis Bay - danach am Strand entlang, an dem auf der einen Seite die Dünen liegen und auf der anderen Seite direkt die Brandung ist….. zumindest während der Ebbe. Bei Flut ist dieses Stück unter Wasser. Und angeblich solle es an dem Strand auch unterspülte Bereiche geben, die einbrachen, sobald ein Auto darüber fährt… GöGa war es bei dem Gedanken ein bißchen mulmig - und wenn ich ehrlich sein soll: Mir auch! Aber wozu fährt man einen Unimog, wenn man sich bei dieser Tour auf die Rücksitzbank eines Landys drückt, bei dem ein Guide am Steuer sitzt? Letztendlich haben wir beides nicht gemacht, weil unser 4x4 leider immer noch nicht so funzt wie er sollte. Sandwich Harbour ist erst mal noch aufgeschoben - aber wir haben uns dafür mal den Namib Naukluft Park gründlich angesehen. Die 4x4-Trails sind keine echte Herausforderung - aber die Landschaft ist der Knüller! Sobald wir die Hauptstraße verlassen hatten, haben wir so gut wie kein Auto mehr gesehen, haben alleine in den schönsten Landschaften gecampt - und sind Löffelhunden begegnet, die scheinbar noch nie einen Menschen gesehen haben. Jedenfalls haben sie uns - statt panisch abzuhauen - neugierig beäugt und sind, nachdem wir langweilig geworden sind, einfach wieder ihren Geschäften nachgegangen. Der Mog hat sich dabei sehr gut gehalten. Gut - in dem tiefen Sand der Flußläufe hat er wieder Öl auf GöGas Schuhe gespuckt. (Nein! Im "Gelände" oder Tiefsand darf ich den Mog immer noch nicht fahren! Ich darf das so sehr nicht, daß ich noch nicht mal frage! Außerdem weiß ich ja von dieser Ölsauerei. Also: warum sollte ich versuchen, mich hinter das Lenkrad zu kämpfen, um dann hinterher ölverschmierte Füße zu haben?) Aber alles, was man ansonsten abseits der Restaurants, Shops und Sanitärblöcke braucht, hat prima funktioniert. Mit unserem Brauchwasser kommen wir 4 - 5 Tage aus, Dusche und Toilette hatten Null Probleme und der Kühlschrank hatte immer kühles Savanna vorrätig. Ein bißchen Sorgen hat GöGa unsere Stromversorgung gemacht. Der Lüfter und der Kühlschrank liefen ständig während der Fahrt - und die Solarpanels haben es in der Wintersonne gerade so geschafft, diesen Verbrauch wieder auszugleichen. Im Sommer haben sie etwas mehr Leistung gebracht, so daß wir nachts auch den Ventilator laufen lassen konnten. Was wir nicht wissen: Lag die verminderte Leistung der Panels an dem niedrigeren Sonnenstand - oder macht sich da bereits ein Alterungsprozess bemerkbar? Wie auch immer - bei der nächsten Tour werden wir es merken. Trotzdem wäre es keine schlechte Idee 1. Den Stromverbrauch weiter zu senken und 2. Weitere Panels zu ergänzen. GöGa denkt gerade darüber nach, den alten Lüfter gegen einen etwas sparsameren zu ersetzten und weitere Panels auf die abgeschrägten Seiten des Daches zu montieren. Mal sehen, wie weit diese Überlegungen bis zur nächsten Tour gediehen sind.
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